Am heutigen Mittwoch, den 27.06.2018 konstituierte sich in Berlin die Gruppe der „Heimatvertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten“ innerhalb der AfD-Bundestagsfraktion.
Zu Sprechern wählten sich die anwesenden Bundestagsmitglieder zwei Vertreter aus Niedersachsen und einen Niederbayern.
Sprecher der Gruppe wurde der 78jährige, gebürtige Ostpreuße, Wilhelm von Gottberg, der viele Jahrzehnte Erfahrung aus seiner ehrenamtlichen Arbeit in den Vertriebenenverbänden in diese Aufgabe einbringt.
Zudem bringt er Verwaltungserfahrung aus 26 Jahren Kommunalpolitik mit, von denen er 15 Jahre als Bürgermeister von Schnega wirkte.
Seine Stellvertreter sind zum einen der 1962 in Kasachstan geborene russlanddeutsche Waldemar Herdt. Der heute 55jährige Agraringenieur kam 1993 mit seiner Familie nach Deutschland und lebt heute als Unternehmer im niedersächsischen Neuenkirchen-Vörden.
Zum anderen gehört auch der 41jährige Niederbayer Stefan Protschka, dessen Großvater aus dem Sudetenland nach Bayern vertrieben wurde, als stellvertretender Sprecher dem Vorstand an.
Auf seine Ziele und Perspektiven in diesem Amt angesprochen antwortet Waldemar Herdt, der außerdem in der Menschenrechts- und Außenpolitik aktiv ist:
„es ist mir eine Ehre mit einem derart erfahrenen und kenntnisreichen Mann wie Wilhelm von Gottberg zusammen arbeiten zu dürfen. Natürlich ist es für mich ein wichtiger Punkt Wahlversprechen, wie gerechte Renten für Aussiedler, voran zu bringen, dazu wird diese Gruppe wichtige Beiträge leisten. Aber auch die Erinnerungskultur an die verlorene Heimat im Osten, an die Wolgarepublik ebenso wie an Ostpreußen oder Schlesien, an die vielseitigen Dörfer in Wolhynien, in denen Deutsche, Polen, Ukrainer und Juden zusammen lebten, ebenso wie an Siebenbürgen ist uns wichtig.
Dazu gehören natürlich Gedenkstätten und Heimatstuben, die bis heute oft noch liebevoll gepflegt werden, und die erhalten und gefördert werden müssen; aber auch die Freundschaft und der Austausch mit den heutigen Bewohnern, die an der Vertreibung selbst ja weitgehend unschuldig sind!“
Alles in Allem merkt man Waldemar Herdt an, dass er sich auf eine spannende und abwechslungsreiche Aufgabe freut, in der er die Interessen der Spätaussiedler auf gerechte Behandlung voran bringen kann – aber auch Vieles mehr bewirken möchte.